Verdi tarifvertrag energieversorger

In den beiden untersuchten Sektoren sind die Tarifverhandlungen recht vielfältig und komplex. Liberalisierung und Umstrukturierung haben die Einführung neuer Praktiken im Bereich des Personalmanagements und viele Neuerungen bei Beschäftigung und Arbeitsbedingungen bedeutet. Leistungsbezogene Vergütungen werden in fast jedem Land gemeldet, ebenso wie flexiblere Arbeitspraktiken und Arbeitszeitregelungen, einschließlich Maßnahmen zur Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. So wurde beispielsweise beim spanischen Elektrizitätsunternehmen Iberdrola eine Vereinbarung unterzeichnet, die Eltern die Möglichkeit einführt, bis zum Alter von acht Jahren eine Arbeitszeitverkürzung für Pflegeaufgaben zu beantragen oder im Mutterschaftsurlaub zu bleiben, bis das Kind drei Jahre alt ist, während in Österreich Teilzeitarbeitfür arbeitnehmerische Arbeitnehmer im Elektrizitätssektor eingeführt wurde. Ein weiteres aufkommendes Thema betrifft die aus- und weiterbildung mit dem Ziel, die Qualifikationen oder die Beschäftigungsfähigkeit zu verbessern. Vereinbarungen im Elektrizitätssektor in den Niederlanden sehen eine Bewertung der individuellen Fähigkeiten und der Beschäftigungsfähigkeit vor, während in anderen Ländern wie Österreich und Malta spezifische Urlaubsansprüche auf den Eintritt in eine Ausbildung oder Ausbildung bestehen. Nach einem kurzen Überblick über die Entwicklungen in 19 Ländern der Europäischen Union und Norwegen bei einigen wichtigen öffentlichen Versorgungsunternehmen (öffentlicher Nahverkehr, Strom, Gas, Wasser und Festnetztelefonie) im Hinblick auf die Würdigung der strukturellen Veränderungen seit Anfang der 90er Jahre wird sich diese vergleichende Studie auf die Arbeitsbeziehungen im Strom- und Festnetztelefoniesektor konzentrieren. Die Analyse wird sich insbesondere mit der Struktur der Vertretung und der Tarifverhandlungen sowie mit den Inhalten der jüngsten Tarifverträge und Arbeitskampfmaßnahmen befassen. Die Studie stützt sich hauptsächlich auf Beiträge der nationalen Zentren der Europäischen Beobachtungsstelle für Arbeitsbeziehungen (EIRO) in den betreffenden Ländern.

Die Umsetzung der Liberalisierungsrichtlinien für öffentliche Versorgungsunternehmen ist in der EU bei weitem nicht homogen. So ergab beispielsweise eine Ãœberprüfung der Fortschritte bei der Öffnung des Energiebinnenmarktes durch die 2004 von der GD Energie und Verkehr der Europäischen Kommission (Auf dem Weg zu einem wettbewerbsfähigen und regulierten europäischen Strom- und Gasmarkt) durchgeführte Ãœberprüfung der Fortschritte bei der Öffnung des Energiebinnenmarkts, dass nur eine Minderheit der Länder zumindest ein “gut entwickeltes” Wettbewerbsniveau erreicht hatte.